Die verrückteste Gang der Welt

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Design Thinking Mindset | Innovationsmethoden

Wie uns Sherlock Holmes, MacGyver und Beate Uhse bei Innovations-Projekten helfen

tl;dr Design Thinking Projekte werden oft über Phasenmodelle gesteuert. Das funktioniert in Workshops gut, in Projekten allerdings helfen Mindsets eher weiter. Wir haben diesen Mindsets Namen gegeben, um in Teams schneller zwischen Mindsets wechseln zu können. Und damit effizienter zu innovieren; hoffentlich.

»Nee, das ist uns noch zu oberflächlich. Wir brauchen noch ein bißchen mehr Sherlock!«

»Okay, jetzt können wir uns endlich wie MacGyver austoben!«

»Zum Abschluss müssen wir unsere Idee noch auf Herz und Nieren prüfen — wie Beate Uhse. Schließlich wollen unsere Chefs ja wissen, ob sich ein Investment lohnt!«

Unsere Kund*innen haben sich längst an solche Sätze gewöhnt. Sie verstehen unsere Chiffre und machen sich mit einem Grinsen im Gesicht an die Arbeit. Sherlock Holmes, Beate Uhse und Angus MacGyver (ja, er hat einen Vornamen!).

Diese drei berühmten Figuren aus Literatur, Film & Fernsehen und Businesswelt stehen exemplarisch für die drei Denkmodi, die wir bei der Arbeit mit dem Innovation Board (und letztlich jedem Entwicklungsprojekt ) einnehmen müssen. Natürlich nicht gleichzeitig, denn das würde unsere Gehirne überfordern…

Ein kurzer Recap für alle, die sich gerade fragen: Was ist das Innovation Board?

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Hier kostenlos zum Download verfügbar. Quelle: Dark Horse

Das Innovation Board ist, kurz und knapp, das Herzstück unseres Buches „Digital Innovation Playbook“. Es ist das Tool, das Macher*innen bei Innovations-Projekten Struktur gibt. Und es hilft bei der Kommunikation im Unternehmen mit Leuten, die bei der Umsetzung des Projekts helfen sollen.

Sherlock Holmes, Angus MacGyver, Beate Uhse — jede Figur steht für einen Teilbereich des Boards:
Das EXPLORE-Modul verlangt von uns dieselbe kühle, analytische Herangehensweise an vertrackte Probleme, wie sie vom Meisterdetektiv Sherlock Holmes verkörpert wird: Wir entwickeln ein Auge für Details. Wir ziehen Schlüsse und Querverbindungen basierend auf kleinen Hinweisen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Und wir geben uns nicht mit der erstbesten Antwort, die wir erhalten, zufrieden, sondern bohren hartnäckig nach. Unser Ziel: Wir wollen Probleme finden! Wie wir das anstellen und mit welchen Methoden, ist uns eigentlich egal. Es geht immer ums Ergebnis und nicht um die Art und Weise, wie wir diese Probleme finden.

Während wir uns in der CREATE-Phase befinden, versuchen wir unsere Ideen mit einfachsten Mitteln zu visualisieren und anfassbar zu machen, um sie im nächsten Schritt auch testen zu können. Wir stecken denselben kreativen Hirnschmalz in unsere Prototypen wie MacGyver, wenn er mal wieder aus einem Bindfaden, Büroklammern und einem Taschentuch einen Fallschirm fabrizieren muss. Egal, was wir „bauen“, es muss zwei Funktionen erfüllen: Zum einen muss es uns zwingen, unsere Idee zu konkretisieren, damit wir sie verstehen. Zum anderen wollen wir schnell erstes Feedback von potenziellen Nutzer*innen und Kund*innen erhalten, nicht, indem wir unsere Idee erklären, sondern indem wir sie zeigen!

Egal wie gut unsere Idee für ein neues, innovativen Produkt oder einen Service recherchiert ist, egal wie ausgefuchst unser Prototyp visualisiert ist, egal wie positiv unser Feedback aus den Tests ist, am Ende müssen wir sicherstellen, dass unsere Idee auch zu unserem Unternehmen passt. Dafür brauchen wir eine Haltung wie Beate Uhse, der innovativen Selfmade-Unternehmerin. Wie hoch ist ein potentielles Investment? Wie lauten die KPIs, wenn es ein Erfolg sein soll? Der Uhse-Denkmodus hilft uns, unsere Testergebnisse und den Unternehmens-Fit auf das EVALUATE-Modul zu übertragen und realistisch zu bewerten.

EXPLORE, CREATE und EVALUATE — diese Phasen durchlaufen wir und unsere Kund*innen nicht nur einmal, sondern je nach Entwicklungsprojekt mehrmals. Wir springen zwischen den Phasen herum, je nach Projektstand und Erfordernissen.

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SO arbeiten wir mit dem Innovation Board.
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Das fällt vielen unserer Kund*innen zu Anfang nicht leicht. Sie wünschen sich Orientierung, etwa wie es das klassische Design-Thinking-Modell mit seinen sechs Schritten von »Verstehen« bis »Testen« geben kann.

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Bild: HPI School of Design Thinking

Doch diese Vereinfachung auf sechs Schritte, die wir sklavisch abarbeiten können, hat auch einen Preis: Sie funktioniert hervorragend in Workshops, aber sie verleitet viele Menschen dazu, Design Thinking als statischen Prozess zu verstehen.Wichtiger ist uns jedoch, die Denkweisen hinter den Schritten zu vermitteln.

Wir, Dark Horse, verstehen Innovationsarbeit als erfahrungsgetriebenes, opportunistisches Vorgehen. Daher haben wir uns vom klassischen Design-Thinking-Modell verabschiedet und unser eigenes Framework, das Innovation Board mit den Phasen EXPLORE (Entdecken), CREATE (Gestalten) und EVALUATE (Testen), entwickelt.

Eine Einschränkung am Rande: Bei unseren offenen, zweitägigen Workshops arbeiten wir schon noch mit dem klassischen Design Thinking. Quasi als „Einstiegsdroge“ für unser Framework 😉

Bei der Konzeption des Innovation Boards haben wir nach möglichst prägnanten Analogien für die Phasen EXPLORE, CREATE und EVALUATE gesucht. Und in dem Dreigestirn aus Problemanalyse (Sherlock Holmes), Erfindergeist (MacGyver) und Lösungsanalyse (Beate Uhse) gefunden.

Klar, diese Figuren haben auch ihre Schwächen: Sherlock ist arrogant und (um es mal vorsichtig auszudrücken) ein schlechter Teamplayer, MacGyver überschreitet immer wieder die Grenzen der Realität und Beate Uhse mochte Country-Musik. Wissen wir alles… Für uns überwiegen ihre guten Seiten.

Und sie helfen all jenen, die das erste Mal mit unserem Innovation Board hantieren, schnell in die richtigen Stimmungen zu kommen, denn dass alle im Team im gleichen Modus unterwegs sind, ist essentiell. Das ist viel wichtiger, als die Wahl der einen, richtigen Methode, die es — Spoiler! — eh nicht gibt.

Ein Team muss gemeinsam arbeiten können. Eine gemeinsame Denkfigur hilft dabei. Und das ist uns alle Mal wichtiger, als ein paar charakterliche Schwächen…

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